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Der Nar(r)zissmus und seine Opfer, ein großes Thema in der heutigen Zeit

Der Nar(r)zissmus und seine Opfer, ein großes Thema in der heutigen Zeit

Viele von uns kennen das. Viele von uns sind Opfer, einige vielleicht auch Täter, ohne es zu wissen. Was macht einen zum Narzissten?Viel Egoismus, wenig Scham- und Schuldgefühl, wenig Betroffenheit und eine Portion Intelligenz mit der man seine Opfer in seinem Sinne lenkt und steuert.
Im Laufe der Jahre habe ich einige  unterschiedliche Formen von Narzissmus kennen gelernt.

Hier drei Beispiele:

1.Der offensichtliche Narzisst

Er betreibt schamlos sein Treiben. Er demoralisiert seine Opfer, seine Gehilfen, seine Co-Abhängigen. Die Coabhängigkeit ist so verzwickt, ähnlich der bekannten des Alkoholikers. Die Betroffenen verteidigen den Narzissten, aufgrund ihrer Abhängigkeit.  Sie fühlen sich von Ihm nicht bewusst unterdrückt. Sie genießen seine temporäre Aufmerksamkeit, welche Ihnen ein Gefühl der Wichtigkeit vermittelt.
Doch dieses ist trügerisch. Er duldet keinen Widerspruch und kein Aufbegehren. Er weist an und gibt vor. Jeder, der sich ihm in den Weg stellt wird direkt oder subtil immer wieder sehr gewissenhaft klein gehalten oder auch scharf angegriffen. Wenn ein Rebell aus seinem Team aufbegehrt, wird er ausgeschlossen und dann im Nachhinein auf Abstand gehalten. Das passiert in Firmen, in Familien, in Partnerschaften, in Nachbarschaften, eigentlich überall wo Menschen miteinander leben. Tragödien und Krankheit sind die Folgen.

2.Der stille Narzisst. (Er weiß meist gar nicht, dass er einer ist)

Er fühlt sich selbst als Opfer, dennoch kreist alles immer nur um ihn. Er kann nicht wirklich zuhören, kann nicht hinhören, nicht einfühlen. Er leidet einfach unter seiner Situation. Kann für sich selbst keine guten Emotionen erzeugen und fröhlich sein. Also nimmt er sich die gute Energie von anderen. Er saugt sein Opfer aus. Er verwickelt es in ein Gespräch, das länger dauert, als man eigentlich wollte. Danach fühlt man sich wie ausgelaugt.
Selbst traurig, wütend und wie betäubt. Nicht in der Lage noch Glück zu empfinden. Diese Attacke hält von ein paar Stunden bis zu mehreren Tagen. Man muss davon gesunden, wie von einem Virus. Viel frische Natur, ein Saunagang, eine Badewanne mit etwas Salz und Bewegung hilft, um die Lebensgeister wieder zu wecken.

3.Der ambivalente oder auch weibliche Narzisst

Hier passt am besten der Begriff „Die Diva“. Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Hier ist alles möglich. Von schillernder Persönlichkeit bis zum depressiven Absturz. Ein mangelndes Selbstwertgefühl mit Verknüpfung von Ehrgeiz und Geltungssucht ist die Grundlage. Dieser Narzissmus ist wohl noch am ehesten zu therapieren, denn hier ist der Wunsch nach einer Erlösung durchaus vorhanden. Durch die Stabilisierung des Selbstwertgefühls und der Selbstliebe kann sich dieses krankhafte Bild durchaus in ein harmonisches und normales ändern.

In meiner Praxis habe ich es oft mit Opfern dieser Menschen zu tun. Ihr Selbstwertgefühl ist beschädigt und muss wieder aufgebaut werden. Der Umgang mit dem Betroffenen muss besprochen, relativiert und geübt werden. Wenn eine Trennung unausweichlich ist, ist eine Begleitung des Prozesses notwendig. Eine gute und erklärende Seite zu dem Thema ist im Internet: Umgang-mit-narzissten.de, Ein gutes Buch ist „Das schleichende Gift“ von Christine Merzeder.
Folgende Grundregeln helfen weiter: Bleib Dir selbst treu, versuche selbst Deine Wahrheiten und Deine Berufung zu leben ohne dabei zu sehr von anderen Menschen abhängig zu werden. Frage Deine Freunde ab und zu einmal: „wie empfindet Ihr mich denn so..?“, genieß Dein Leben und mach selbst was draus 🙂 .